DER JAHRHUNDERTGRAPHIKER
Ein Andenken an Josif Elgurt
(Freie Übersetzung aus dem Russischen)
Autor: Elena Dymarskaya
Die Herbstwinde sind verweht,
Die Lagerfeuer abgebrannt…
Es gab einen Mann namens Josif,
Der lebendige Welten schuf.
Das Leben ist eine Grenze zwischen Finsternis und Licht.
Halte dich fest, wenn auch am Rande!
Ein Mensch, der das Ghetto überlebte,
Malte ein schönes, würdiges Leben.
Er malte Arbeiterhände,
Das Licht der ruhigen, müden Augen.
Ein Mensch, der Qualen durchlebte,
Malte für uns die Herzensgüte.
Den reinen und frischen Schnee,
Katzen, die am Fenster schlummern,
Prinzen, Damen und Schornsteinfeger,
Den Herbst, den Sommer, den Winter, den Frühling…
Er konnte aufrichtig lachen und weinen,
Wenn es schwer ums Herz war,
Und er überquerte leicht, zur gegebenen Zeit,
Die Grenze zwischen dem Licht und der Finsternis.
Die Kerzenflamme flimmert unstet
Und der Dezemberwind ist rau.
Gleich ist das Schluchzen der Geige vorbei
Und die Schornsteinfeger stürzen hinab.
Was ist schon wahr und unwahr für einen Künstler!
Zu einer jüdischen Geigenmelodie
Flatterten die Schornsteinfeger den Himmel
Und nahmen die Katzen und die Damen mit.
Um, über der lebendigen Erde schwebend,
Genauso zu weinen, zu lachen und zu singen…
Und vom Himmelszelt aus winkt ihnen
Der Mensch zu, der den Tod überlebte.
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